Die CAB war, zusammen mit vielen Behindertenorganisationen, engagiert beim Sammeln der erforderlichen 100’000 Unterschriften für die Inklusions-Initiative.
Nun sieht der Verein, der hinter der Inklusions-Initiative steht, Handlungsbedarf. Bei der Überarbeitung des Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) wurde ein erster Entwurf von den Behindertenorganisationen heftig kritisiert. Er ignoriere zentrale Anliegen der Inklusions-Initiative.
Auf der Website der Inklusions-Initiative kann ein Appell an Bundesrat und Parlament elektronisch unterzeichnet werden.
Hinter dem Appell stehen unter anderem die Organisationen agile (bei der die CAB Mitglied ist) sowie INCLUSION HANDICAP.
Die CAB als Unterstützerin der Inklusions-Initiative steht hinter dem Appell an Bundesrat und Parlament und dankt allen, die ihn mittragen und unterzeichnen.
Das CAB Mitglied Heidi Peyer war am Samstag 16. November Haupt-Protagonistin eines TV-Beitrags, der in den «TELE TOP-News» lief.
Im Beitrag geht es um die Ausstellung «World Unseen», welche nur noch bis zum 20.11.2024 im Folium im Sihlcity Bilder für sehbehinderte und blinde Kunstinteressierte zugänglich macht.
Seit Jahren bietet die CAB in Zusammenarbeit mit der TCS Sektion Thurgau Autofahrkurse für Blinde und Sehbehinderte an. Dabei steht nicht nur der Spass im Vordergrund: Ein wichtiges Ziel dieser Tage ist es, dass sich Menschen mit Sehbeeinträchtigung ein besseres Wissen über den motorisierten Strassenverkehr aneignen. Gerade die Frage «Wie lange ist der Bremsweg eines Autos, wenn ich am Strassenrand stehe und überqueren möchte», kann (über)lebenswichtig sein.
Der Tageskurs vom 11. Oktober 2024 wurde von einem Team des Ostschweizer Privatradios toxic.fm begleitet.
Und hier noch die Bildlegende zum Beitragsbild:
Die stark sehbehinderte Kursteilnehmerin Angela Schneeberger sitzt im Schulungsfahrzeug. Ein Fahrlehrer erteilt ihr Instruktionen. Foto: Theres Raimondi
Auf Initiative der Regionalgruppe Ostschweiz des Schweizerischen Blindenbundes hin fand am Tag des Weissen Stocks eine Aktion statt, bei der sich auch die CAB engagierte.
In enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Thurgau wurden Automobilistinnen und Automobilisten darauf hingewiesen, dass Blinden und Sehbehinderten mit Weissem Stock bei der Strassenüberquerung immer Vortritt zu gewähren ist, auch wenn kein Zebrastreifen vorhanden ist.
Seitens CAB waren die Zentralvorstandsmitglieder Irene Blatti und Daniel Burri sowie CAB-Mitarbeiter Roland Gruber an der Aktion beteiligt.
Die Teilnehmenden überquerten immer wieder die viel befahrene Zürcherstrasse in Frauenfeld. Dabei gaben sie mit dem Weissen Stock deutlich Zeichen, dass sie die Strasse überqueren wollen. Die meisten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer hielten sich an das Vortrittsrecht.
Die sechs sehbehinderten und blinden Teilnehmenden sprachen mit etlichen AutomobilistInnen und stiessen dabei auf viel Verständnis und Wohlwollen. Immer wieder wurde dabei die einfache Regel genannt: Der Weisse Stock hat immer Vortritt im Verkehr.
Eine sympathische Aktion, die ein für Blinde so wichtiges Thema aufgreifen und in die Öffentlichkeit bringen konnte.
Die CAB steht als Selbsthilfeorganisation Blinder und Sehbehinderter hinter der Inklusions-Initiative und half mit, die erforderlichen Unterschriften zu sammeln.
Die eidgenössische Volksinitiative «Für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Inklusions-Initiative)» ist formell zustande gekommen. Sie wurde mit 107’910 beglaubigten Unerschriften am 5. September 2024 auf dem Bundesplatz in Bern eingereicht.
Die Initiative verlangt ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderungen in der Bundesverfassung.
Ziele der Inkusions-Initiative:
Rechte von Menschen mit Behinderungen stärken.
Menschen mit Behinderungen sollen ihre Wohnform und ihren Wohnort wählen können.
Menschen mit Behinderungen sollen selbstbestimmt und mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen am Leben der Gesellschaft teilnehmen können. Dafür soll zum Beispiel der Zugang zu personellen und technischen Assistenzleistungen ausgeweitet werden.
Initiativtext:
Die Bundesverfassung¹ wird wie folgt geändert:
Art. 8 Abs. 4
⁴ aufgehoben
Art. 8a² Rechte von Menschen mit Behinderungen
¹ Das Gesetz sorgt für die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen in allen Lebensbereichen. Menschen mit Behinderungen haben im Rahmen der Verhältnismässigkeit Anspruch auf die dafür erforderlichen Unterstützungs- und Anpassungsmassnahmen, insbesondere auf personelle und technische Assistenz.
² Menschen mit Behinderungen haben das Recht, ihre Wohnform und den Ort, an dem sie wohnen, frei zu wählen; sie haben im Rahmen der Verhältnismässigkeit Anspruch auf die dafür erforderlichen Unterstützungs- und Anpassungsmassnahmen.
––––
¹ SR 101
² Die endgültige Nummerierung dieses Artikels wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt; dabei stimmt diese die Nummerierung ab auf die anderen geltenden Bestimmungen der Bundesverfassung.
Argumente:
Argumentarium von INCLUSION HANDICAP «Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen jetzt!»: Download PDF
Im Portrait lernen sie den blinden CAB-Kursteilnehmer Daniel Hofmann kennen. Nicht nur ihn lernen Sie kennen, sondern auch drei neue Mitglieder des Zentralvorstands der CAB. Der Kolumnist macht sich Gedanken über das Wort «blind» und seine Verwendung in der Alltagssprache. Ferner gibt es einen Beitrag über den französischsprachigen Kurs «Remise en forme et bonne humeur» und seine Leiterin Nicole Jaggi.
Die Schweizerische Caritasaktion der Blinden (CAB) und die Franziskanische Gemeinschaft (FG) waren zum zweiten Mal gemeinsam in Assisi auf den Spuren der Heiligen Franziskus und Klara unterwegs. Eine muntere Schar von 13 Menschen aus CAB- und FG-Kreisen machte sich Mitte Mai in Richtung Süden auf. Begleitpersonen und Menschen mit Sehbeeinträchtigung trafen sich – teilweise zum ersten Mal – am Bahnhof bzw. in unserem Reisebus. Schnell wandelte sich die anfängliche Zurückhaltung in gegenseitige Offenheit, und bald schon tönte das erste herzhafte Lachen durch den Bus. In Assisi eingetroffen, wurden wir im Hotel La Rocca herzlich willkommen geheissen, und das erste italienische 3-Gänge-Menu liess uns schnell in «bella Italia» ankommen.
Am Tag darauf machten wir uns auf, das umbrische Städtchen mit seiner Geschichte zu erkunden. Der Rundgang startete auf der Rocca Maggiore und folgte den römischen Spuren abwärts, bis auf die Piazza und weiter hinunter zur Kirche San Pietro. Assisi liegt am Hang – unsere Wege würden uns immer wieder entweder rauf oder runter führen…
In den folgenden Tagen verbanden wir die Biografien von Klara und Franz mit sprechenden Orten aus ihren Lebenswelten: Die Kathedrale San Rufino, das Geburtshaus von Franziskus, San Masseo, San Damiano und auch die Grabeskirchen San Francesco und Santa Chiara fehlten nicht. Dazwischen gab es Zeit für das persönliche Verweilen und Innehalten oder auch für Besonderheiten wie die künstlerische Ausstellung in der Chiesa Santa Maria delle Rose, die sich gut mit den Händen sehen lässt!
Ein Highlight war unser Ausflug nach Spoleto und auf den Monteluco. Wir besuchten das Viadukt und den Dom und die in ihrer Schlichtheit berührende Basilika Sant’ Eufemia. Nach einem besonderen Mittagsmahl in der Osteria del Matto mit umbrischen Spezialitäten fuhren wir hinauf auf den Hausberg und verweilten im Heiligen Wald rund um die Einsiedelei, die Franziskus so lieb war.
Ein weiters Highlight war ein frühmorgendlicher Gang durch das noch schlafende Assisi zum San Francesco. Die Kirche war (fast) menschenleer und wir genossen die Stille beim Grab von Franziskus und die anschliessende Laudes in der Unterkirche mit den Franziskanern.
Der letzte Tag führte uns in Assisis Ebene hinab, nach Rivotorto, wo die ersten Brüder öfters verweilten, auf den dortigen Soldatenfriedhof, der auf ganz eigene Weise ins Heute spricht und in die Portiuncula-Kirche, ebenfalls ein Ort, der an die Anfänge erinnert, die bis heute begeistern.
Wir liessen in diesen erfüllten und erfüllenden Tagen das Leben von Klara und Franz von vor 800 Jahren ins Heute sprechen und schlugen Brücken in unsere eigenen Lebens- und Glaubensgeschichten. Wir erfuhren Assisi zusammen auf unsere je eigene Art und Weise, wir lernten voneinander, lachten, genossen Gelati und feine Pasta und redeten über Gott und die Welt. Wir waren einander in diesen Tagen Gefährtinnen und Gefährten ganz im Geist von Franz und Klara geworden.
Text: Monika Hug / Nadia Rudolf von Rohr
Fotos: Monika Hug
Und noch dieser Hinweis zum Schluss:
Die Assisi-Reise in Zusammenarbeit zwischen FG und CAB ist für 2026 bereits in Planung. Datum: 10.-16. Mai 2026
Im Porträt lernen Sie Natalina Vitale kennen. In ihrer Kindheit war noch die Meinung verbreitet, dass blinde Menschen dumm seien. Von Geburt an stark sehbeeinträchtigt wuchs die heute 64-Jährige praktisch ohne Schulbildung auf. 1974 kam sie in die Schweiz und seit 23 Jahren zählt sie zu den treusten Teilnehmenden der CAB-Kurse. Hier hat sie ihre Talente entdeckt und die so wichtige Förderung erfahren. Lesen Sie das bewegende Porträt einer Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht entmutigen lässt.
Ebenfalls eindrücklich sind die Schilderungen des stark sehbeeinträchtigten Joël Favre, Jurist beim SBV. Er hat am CAB-Autofahrkurs teilgenommen und erklärt, weshalb diese spezielle Erfahrung für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen so wertvoll ist. Informationen zur SBB-Inclusive-App, Zahlen aus dem Jahresbericht der CAB und eine weitere Episode aus der Feder unseres Kolumnisten Roland Gruber runden die Ausgabe ab.
Im Portrait lernen Sie Kurt Halbheer und Andrea Burri kennen. Sie verstehen sich im wahrsten Sinne des Wortes blind. Das sympathische Paar berichtet unter anderem über Herausforderungen beim Unterwegs-Sein und erzählt von der Wichtigkeit der CAB-Kurse und auch der Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit. In der Kolumne geht es um vermeintliches Baby, das dann doch keines war, und in der «Hilfsmittel-Rubrik» erfahren Sie, warum Low-Vision-Beratungen Sehbehinderten helfen, das vorhandene Sehvermögen optimal zu nutzen. Und der Showdown-Sport wird ebenfalls vorgestellt.
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Frühere Augenblicke-Ausgaben finden Sie im Augenblicke-Archiv auf unserer Seite Publikationen.
Heute ist Welttag der Freiwilligen. An diesem Tag werden Menschen, die Freiwilligenarbeit leisten, weltweit für ihr Engagement geehrt.
Auch die CAB hat allen Grund, seinem Team von ungefähr 150 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für tausende geleisteter Stunden tausend Dank zu sagen! Genau genommen sprechen wir für das Jahr 2023 von 130 Mitarbeitenden, 15’237 Freiwilligen-Stunden, die von 1. Januar bis heute geleistet wurden. Dies an 1’693 Tagen.
Andrea Vetsch, Kursverantwortliche der CAB:
«Unsere mehr als fünfzig CAB-Kurse könnten ohne diese Freiwilligen-Einsätze kaum stattfinden. Aus diesem Grund haben wir von der CAB in den letzten Jahren der Aus- und Weiterbildung von freiwilligen Mitarbeitenden mehr Aufmerksamkeit geschenkt und diesen Bereich professionalisiert. Unser Ziel ist es, die Qualität der Freiwilligenarbeit hochzuhalten und zu fördern. Wir sind all den Menschen, die sich innerhalb der CAB mit viel Engagement und Herzblut ehrenamtlich engagieren, sehr dankbar».
Und Roland Gruber, bei der CAB u.a. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, ergänzt:
«Ich bin im Rahmen von Kursbesuchen aber auch im Rahmen des Kurses, den ich leiten darf, immer wieder berührt davon, mit welchem Elan und mit welcher Liebe für diese Begleit-Aufgabe unsere freiwilligen Mitarbeitenden unsere Kursteilnehmenden unterstützen, und dies stets getreu dem Motto: Hilfe wo nötig, Selbstbestimmung wo immer möglich».
Und: Freiwilligenarbeit geschieht in unserer Gesellschaft sehr oft im Verborgenen. Dies ist auch bei der CAB nicht anders: In den oben genannten Zahlen ist freiwillige Unterstützung, die spontan abseits der CAB-Kurse geleistet wird und von der wir bei der CAB oftmals gar nichts wissen, noch nicht mit eingerechnet. So kennen wir unzählige Fälle, wo sich Kursteilnehmende und freiwillige Mitarbeitende z.B. an einem Wandertag oder in einer Wanderwoche kennenlernen und sich später individuell zu Wanderungen verabreden.
Auch deshalb ist es wichtig, am heutigen Welttag der Freiwilligen, aber auch sonst, an die Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit zu erinnern.
Beitragsbild: Im Rahmen des CAB-Kulturknallers 2019 erkunden blinde und sehbehinderte Kursteilnehmende zusammen mit ihren ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern die Innenstadt von Konstanz. Foto: Roland Gruber