Längst sind die Zeiten vorbei, in denen ein Kursprogramm für ein Jahr gedruckt wurde und dann unverändert blieb. Nicht selten wird es in Zukunft vorkommen, dass auch nach Erscheinen des gedruckten Kursprogramms CAB-Kurse neu lanciert werden. Solche brandaktuellen Angebote werden jeweils auf der Seite Kurse zu oberst publiziert. Schauen Sie also regelmässig vorbei. Und wer lieber hören statt lesen möchte, kann dies via das telefonische Informationssystem VoiceNet tun (mehr Infos zu VoiceNet ganz unten auf dieser Seite).
Im Moment gibt es drei neue Kurse, die nicht im gedruckten Kursprogramm zu finden sind:
Erlernen Sie Showdown kennen, eine Art «Blindentischtennis». Und dies nicht mit irgendjemand. Sondern mit dem Präsidenten der Swiss Showdown Vereinigung, Marc Sommer. Als amtierender Schweizermeister ist er einer der erfahrensten und versiertesten Spieler in der Schweiz. Wer sich lieber beim Tanzen fitmachen möchte, meldet sich für die bereits laufende Kurs-Reihe «Balla e brucia» an und powert sich unter der motivierenden Anleitung von Maria aus. Und dann wäre da
Foto: Wassersport auf dem Vierwaldstättersee – Naturerlebnis pur!
noch das CAB-Jubiläumsangebot: Kajak, Segeln und Stand up Paddle auf dem Vierwaldstättersee. Ebenfalls einzigartig und landschaftlich traumhaft, und mit Daniel Borter von einem «Profi» geleitet.
Tanz dich fit «Balla e brucia»: Ab sofort bis Ände März, Tanzstudio, Bremgartnerstr. 18, Zürich Wiedikon Abonnement 1 / Abonnement 2 / Abonnement 3
Die neuen Ausschreibungen sind auch auf VoiceNet, dem telefonischen Informationssystem für Blinde und Sehbehinderte, zu finden.
VoiceNet - Kommunikationshilfe
Die CAB ist zurück auf VoiceNet!
Eine angenehme elektronische Stimme oder die persönliche Stimme eines VoiceNet Redaktors liest Ihnen die Nachrichten vor. Die Selektion erfolgt über die Telefontastatur oder per Sprachbefehl. Sie werden dabei vom System laufend geführt.
Sie erreichen VoiceNet über die Telefonnummer
031 390 88 88
Anschliessend sind folgende Ziffern für die CAB zu wählen: (Ziffern können sofort nach der Begrüssung im deutschsprachigen Menü eingegeben werden:
4 Plattform
9 Schweizerische Caritasaktion der Blinden (CAB)
Unterrubriken sind:
1 Kursprogramm
2 CAB allgemein
In der VoiceNet Rubrik der CAB halten wir Sie über mehrtägige CAB-Kurse und über Tageskurse sowie über sämtliche Aktualitäten rund um die CAB auf dem Laufenden. Und, alle paar Tage neu: Ein Gedanke in den Tag oder ein spannendes Zitat.
Möchten Sie zusätzlich zu den elektronischen und somit aktuellen Möglichkeiten das gedruckte CAB-Kursprogramm erhalten? Hier geht’s zum Bestellformular.
Drei Jahre währte «dank» Corona die Vorfreude auf diese besondere Assisi-Reise: Sechs blinde bzw. sehbehinderte Menschen und doppelt so viele Begleitpersonen haben wir während vier Tagen – ja, es waren am Ende nur vier, aber davon später – durch Francescos und Klaras Städtchen begleiten dürfen. Was man nicht alles sehen kann, auch ohne dafür die Augen nutzen zu können!
Gruppe in den engen Gassen Assisis.
Es war eindrücklich, wie sich die nicht Sehenden durch die engen Gässchen, auf Feldwegen und über Treppen hinauf und hinunter bewegt haben, als ob es nichts wäre. Wie sie Eindrücke haben wirken lassen, ganz Nase und Ohr waren und wo nötig auch kreativ auf Entdeckungsreise gingen…
Bernadette, assistiert von Sybille, ertastet mit dem Blindenstock die Bronzestatue des heiligen Franziskus.
Aber auch die Begleitpersonen haben uns beeindruckt, ihre Feinfühligkeit und Aufmerksamkeit, die Bereitschaft, die Bedürfnisse der andern vor alles zu stellen, die vielen kleinen Aufmerksamkeiten und Handreichungen – das alles hat einen wunderbar tragenden Boden gegeben!
Assisi mit Weitsicht.
Und wenn am Sonntagmorgen früh in Altdorf noch Fremde zueinander in den Bus gestiegen sind, so waren es am Donnerstag, als wir Abschied nehmen mussten, Geschwister, die die Heimreise antraten. Allerdings, nicht alle nahmen den Reisebus – vier von uns hat Corona in Italien eingeholt und wir hatten alle Hände voll zu tun mit Versorgung der Isolierten und der Organisation der Heimreise für die Corona-Positiven. Von allen war Flexibilität gefragt und auch hier blicken wir dankbar zurück auf das Miteinander dieser Menschen, die auch mit dieser Situation grossartig und geschwisterlich umgegangen sind. Um diese Erfahrung und eine weitere Assisi-Perle sind wir alle reicher!
Gruppe vor dem Tor, durch das Franziskus die Stadt verliess. Übrigens: In Gelb am Boden sitzend: Co-Reiseleiterin Monika.
Die vier Tage, die wir hier erleben durften, waren erfüllend und von eigenem Reichtum. Wir haben das geschichtliche Assisi erkundet, von der Burg zum Amphitheater, über die Piazza und zum mittelalterlichen Baby-Fenster bis nach San Pietro. Wir sind den Fusspuren Francescos und Chiaras gefolgt, haben den Gesängen der Brüder in San Damiano gelauscht und dem Glockengeläut von Santa Chiara und San Rufino. Und auch die Vermächtnisse in Stein im San Francesco und in der Portiuncula haben uns auf ihre Weise beeindruckt.
Männerrunde mit Pizza auf der Piazza und natürlich einem feinen Bier.
Und selbstverständlich haben wir uns auch an der «Italianità» gefreut: am «aperitivo», an gutem Essen und Wein und dann und wann trotz kaltem Wind auch an einem «gelato».
Wir schauen dankbar zurück auf diese gelungene Premiere einer Assisi-Reise für Blinde und Sehbehinderte und wir freuen uns schon heute auf ein nächstes Mal!
Nach Assisi ist vor Assisi – Save the date:
Die Franziskanische Gemeinschaft und die CAB sind bereits in der Planung für eine Neuauflage der Assisi-Reise: SO 12. Mai bis SA 18. Mai 2024
In der Gruppe wurden die persönlichen Highlights „Perlen“ genannt. Und so war Roland Gruber von der CAB auf „Perlen-Suche“. Hier also einige Zitate von Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmern:
Christin (sehende Reiseteilnehmerin):
Von links nach rechts: Christin, Sybille, Hans und Nadia vor dem Hotel „La Rocca“.
„Eine erste grosse Perle dieser Zeit in Assisi war für mich schon ganz am Anfang der Reise, als ich Bernadette am Zug in Luzern abgeholt habe. Sofort habe ich gemerkt, wie eine Vertrautheit und eine Freude zu wachsen beginnen. Bernadette konnte mir sehr schnell sagen, was sie braucht und was sie nicht so mag, z.B. bestimmte Berührungen. Und wenn dies am ersten Tag von mir mal vergessen ging, dann hat mich Bernadette freundlich darauf hingewiesen, und wir konnten beide darüber lachen. Das war eine sehr schöne Erfahrung, gerade auch mit dieser Leichtigkeit unterwegs sein zu können“.
Bernadette (blinde und hörbehinderte Reiseteilnehmerin):
Die Gruppe geniesst die Aussicht auf Assisi und das, was zu hören und zu riechen ist. Bernadette im Vordergrund, am Geländer mit grünem Rucksack. Ganz im Vordergund: Co-Reiseleiterin Nadia.Bernadette und Sybille haben gerade eine Treppe überwunden.
„Also, ich kann nicht von einer einzelnen Perle, sondern von einer ganzen Perlenkette berichten. Eine besondere Perle war für mich unser Reiseleitungs-Team, Nadia und Monika. Sie haben es hervorragend organisiert. Meine besondere Perle mit den beiden ist ihre Begeisterung für Franziskus, die sie mit uns geteilt haben. Diese Begeisterung ist auf mich übergeschwappt, das Feuer hat mich angesteckt. Eine weitere Perle ist für mich die herrliche Begleitung, die ich von Christin, Zita und Sybille hatte und von vielen anderen. Ich wurde so herrlich umsorgt. Ich danke allen, insbesondere auch der Franziskanischen Gemeinschaft und der CAB.“
Ursula (sehende Reiseteilnehmerin):
„Für mich war es bereichernd, jede und jeden in der Gruppe kennenlernen zu dürfen. Natürlich: Die einen etwas näher, die anderen etwas weniger. Die letzten beiden Tage haben halt schon etwas gefehlt. Aber die Tage, die wir gemeinsam hatten, die waren mit viel Freude und Spass, Stille und Gebet, Flötenspiel von Bettina und Christin bereichert. Das tat gut für Leib und Seele. Auch sehr schöne Momente erlebte ich beim gemeinsamen Essen und Trinken und beim gemeinsamen Unterwegssein. (…). Als gutsehender Mensch habe ich erlebt, wie Blinde und Sehbehinderte unkompliziert, selbständig und eigenständig unterwegs sind, jede und jeder auf seine / ihre eigene Art. Ich habe gelernt, loszulassen, wenn mir z.B. sehbehinderte Reiseteilnehmende gesagt haben ‚Es geht schon allein‘. Mir wurde bewusst, wie der Humor dazu beitragen kann kleine Versprecher oder Patzer zu entschuldigen. Mir wurde richtig bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, mit gutem Sehen unterwegs zu sein, aber auch was alles Möglich ist beim Unterwegssein mit einem Handicap, auch mit einer Einschränkung genussvoll durchs Leben zu gehen. Für mich ist jede Form von Leben wertvoll, wenn es einem gelingt, eine innere Haltung und eine innere Einstellung vorwiegend positiv gestalten zu können.“
Roland (Roli) Gruber (sehbehinderter Reiseteilnehmer) in einem Facebook-Kommentar:
Roli in der Stamm-Gabelung eines der zahlreichen umbrischen Olivenbäume.
„Die Assisi-Reise war einfach nur wunderbar, und ich zehre ganz bestimmt noch lange von diesen Tagen in einzigartiger „Gruppen-Atmosphäre”. Hans und Mirco haben mich topp begleitet, getreu dem Motto „so viel wie nötig, sowenig wie möglich“; sie waren immer zur Stelle, wenn es für mich hilfreich war. Und dass die gesamte Gruppe wegen der früheren Heimreise und den positiv Getesteten so ruhig und „harmonisch“ reagieren konnte, das ging von der ruhigen, klaren und besonnen Art der hochprofessionell agierenden und reagierenden Reiseleitung aus: Nadia und Monika (und Chauffeur Urs) haben das sensationell gemacht. Wir haben auch in der verkürzten Zeit sooo viel erlebt. Es war einfach nur schön…!“
Fotos: Nadia Rudolf von Rohr, Roland Gruber sowie verschiedene Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer
Zusammenstellung auf dieser Website: Andrea Vetsch und Roland Gruber
Am Samstag, 12. Februar 2022 trafen sich 8 wintersportbegeisterte TeilnehmerInnen und 8 BegleiterInnen zur allerersten CAB Schneesportwoche in Einsiedeln. Nach der Begrüssung und dem Vorstellen des Wochenprogramms mit allen organisatorischen Informationen genossen wir einen lebendigen Apéro. Beim anschliessenden, gemeinsamen Abendessen wurden so einige, frühere Langlauf Erlebnisse ausgetauscht.
Am frühen Sonntagmorgen zog bei strahlendem Sonnenschein eine kleine Gruppe auf schmalen Langlauflatten ihre ersten Schritte auf den vorzüglich präparierten Loipen von Einsiedeln. Ein anderer Teil genoss eine dreistündige, wunderschöne Schneeschuhtour im Euthal, unter der fachkundigen Anleitung von Silvia. Der Wetter- wie auch der Loipenbericht für den Montag waren sehr verheissungsvoll, so dass sich die Mehrzahl der TeilnehmerInnen fürs Langlaufen in Einsiedeln oder Studen entschied und dies auch nicht bereute.
Gruppe am Tisch mit roten Rosen
Der Montag war kein gewöhnlicher Tag. Es war Valentinstag. Schon frühmorgens wurden die Damen mit einer Rose und die Herren mit einem «Schöggeli» überrascht. Bei der täglichen Abend-Besprechung an diesem Montagabend war Allen klar, dass wir nun mit einem Wetterwechsel rechnen mussten.
Schneeschuhgruppe
Der Dienstag war somit geradezu prädestiniert für eine winterliche Schneeschuhtour. Die Mehrheit folgte dann auch dem Vorschlag, mit den Schneeschuhen durch den verschneiten Wald, von Biberegg hoch zum Mostelberg zu wandern. Alle zeigten eine hervorragende Kondition, so dass wir unser avisiertes Ziel bereits nach 2 1/4 Stunden erreichten. Bei einem feinen Mittagessen im urchigen Herrenboden konnten wir uns aufwärmen und uns von den Anstrengungen erholen.
Schneeschuhlaufen unter der Leitung von Silvia Pecka
Leider zeigte sich auch der Mittwoch noch stark verhangen und regnerisch. Trotz garstigem Wetter zogen einige Langlauf-Tandems durch die noch intakten Spuren von Studen, doch spätestens jetzt war Allen klar, dass dies wohl der letzte Tag auf den Langlaufski sein würde. Das Lottospiel nach dem Mittagessen fand grossen Anklang, gab es doch sehr attraktive Preise zu gewinnen, wie diverse Bergbahnbillete, Süssigkeiten oder attraktive Victorinox Geschenke. Die Wetteraussichten für den Donnerstag blieben weiterhin enttäuschend und dazu wurde es auch noch sehr windig. So entschlossen wir uns für einen Ausflug nach Rapperswil. Und plötzlich zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und wir genossen die leichte windige Wanderung über den Holzsteg von Hurden nach Rapperswil bei strahlendem Sonnenschein. Beim anschliessenden Rundgang durch die Altstadt von Rapperswil entdeckten wir viele schöne, verborgene Orte. Ein kleiner harter Kern der Schneeschuhtruppe setzte sich das Tagesziel, von Weglosen zur Druesberghütte hochzusteigen. Den mehr als zweistündigen Aufstieg mit teils recht steilen Passagen meisterten sie bravourös. Die warme Suppenmahlzeit in der gemütlichen Hütte war mehr als verdient.
Gruppenbild auf dem Stoos
Den letzten Tag genossen wir alle gemeinsam auf dem autofreien Stoos und auch die Sonne zeigte sich hin und wieder mal. Die spektakuläre Anreise mit der 2017 eröffneten, steilsten Standseilbahn der Welt, war für alle TeilnehmerInnen eine Premiere. Im Stoos angekommen wurden wir herzlichst vom Maskottchen «Froneli» begrüsst und sogar das zufällig anwesende Fernsehteam von Tele1 wurde auf uns aufmerksam und drehte einige Filmimpressionen mit uns. Die anschliessende zweistündige Winterwanderung forderte unsere Balance auf der zum Teil eisglatten Unterlage und die BegleiterInnen waren zu präziser und exakten Führung aufgefordert. Das anschliessende Picknick bei der Talstation Klingelstock genossen wir bei herrlich strahlendem Sonnenschein.
Blindenführhund im Schnee
Die abschliessende Feedback Runde am Abend zeigte, dass die Erwartungen voll und ganz erfüllt waren. Alle zeigten sich begeistert und kamen mit ihren sportlichen Aktivitäten auf ihre Kosten, sei dies zum Anfang auf den Langlaufski oder die Woche durch auf den Schneeschuhtrails. Katja sorgte mit ihren abendlichen Stretching Einheiten dafür, dass kein Muskelkater aufkam. Das Angebot wurde denn auch rege genutzt.
Text und Bilder: Daniel Borter, Kursleiter
Lust auf mehr?
Nach dieser verheissungsvollen Premiere freuen wir uns, die nächste Schneesportwoche in Einsiedeln ankündigen zu dürfen: 11. – 18. Februar 2023
Leitung : Daniel Borter
Ort : Hotel Allegro Einsiedeln
Anmeldungen nehmen wir ab sofort gerne entgegen unter 044 466 50 66 (Kurssekretariat) oder per Mail auf kurse@cab-org.ch
Kreatives Einstimmen auf Weihnachten. Das bedeutet seit Jahren: Veritable Kunstwerke werden von blinden und sehbehinderten Kursteilnehmenden hergestellt. Deko-Christbäume, Halstücher, Schneemänner, Mosaike, Schmuck, Kerzen und vieles mehr.
Lesen und hören Sie, was die sieben Kursteilnehmenden und ihre BegleiterInnen über den Kurs berichten.
Brigitte Häsler zeigt stolz einen gefertigten Seidenschal
Brigitte Häsler: „Ich habe in diesem Kurs vor allem Seidenschals und Sandkarten hergestellt. Die meisten Sachen werden Geschenke. Ich nehme diese mit nach Hause, und dort erst entscheide ich dann, wer was bekommen soll. So kann ich Menschen eine Freude machen oder einer Begleitperson merci sagen. Der weihnächtliche Aspekt an diesem Kurs ist was ganz Spezielles für mich, das ich sehr geniesse. Wir haben einen super Zusammenhalt in der Gruppe, und können uns unter Sehbehinderten austauschen.“
Toni Bischof in voller Action
Toni Bischof: „Ich bin schon zum dritten Mal in diesem Kurs. Ich kann hier schöne Sachen herstellen und erst noch mit den anderen Kursteilnehmenden Kontakt pflegen.“
Stefan Müller (Zivi) hilft Toni Bischof
Stefan Müller, Zivildienstleistender: „Ich begleite Toni sehr gerne, schon zum dritten Mal. Ich sehe das überhaupt nicht als Arbeit an. Da ich schon mehrfach als Zivi in diesem Kurs war, kenne ich einige Leute schon, und sehe jedes Jahr, wie es ihnen so geht. Der soziale Aspekt am Zivildiensteinsatz ist mir sehr wichtig, man kann Menschen helfen, mit ihnen lachen. Es ist ein sehr sinnvoller Einsatz“.
Original-Ton Stefan Müller, Zivildienstleistender:
Ronald Topol begleitet Elsbeth Bigler durch die Schluss-Ausstellung des Kurses
Elsbeth Bigler: „Ich bin zum ersten Mal in diesem Kurs. Die Adventszeit ist einfach eine ganz spezielle Zeit, um kreativ zu sein. Und Weihnachtsgeschenke herstellen, das ist echt eine schöne Sache. Dank der Anleitung meiner Begleitperson kann ich Dinge tun und auch in Einsiedeln unterwegs sein, so wie es mir zu Hause nicht möglich wäre“. Elsbeth Bigler stellt im Kurs Tannenbäumchen mit Perlen und Lichterkette her. Ferner dekorative Sterne zum ans Fenster hängen. Sie werde noch Kerzen giessen und „Perlen-Engeli“ herstellen, berichtet die sympathische Mitsechzigerin aus Rüfenacht.
Jeannette Hänggi betrachtet eine gefertigte Kerze
Jeannette Hänggi: „Für mich ist es super, dass ich nebst dem kreativen Arbeiten auch viel raus kann. Ich habe nämlich meinen Führhund Nelson im Kurs mit dabei. Der ist natürlich froh, wenn er regelmässig rauskommt, und er geniesst den Schnee in vollen Zügen“.
Edith Erni, freiwillige Mitarbeiterin der CAB: „Ich lerne durch die Einsätze in CAB-Kursen viel Neues kennen, und ich bekomme auch sehr viel zurück. Ich lerne die Welt von Blinden und Sehbehinderten ganz anderes kennen, und merke, auf was ich mich sonst oftmals nicht so achte. Der Kontakt und Austausch mit der Person, die ich begleite, aber auch mit den anderen Kursteilnehmenden und Begleitenden, der steht für mich im Vordergrund. Und man erlebt halt ganz andere Sachen als zu Hause, man unternimmt gemeinsam Ausflüge und so weiter.“
Gabi Altherr, konzentriert und zufrieden an der Arbeit
Gabi Altherr: „Das Hotel Allegro in Einsiedeln stellt ein echt schönes Ambiente dar für unseren Kurs, es ist alles so schön geschmückt. In diesem Jahr stelle ich unter anderem ein Mobile mit Filzkugeln her. Ich werde nämlich im März Grosstante und kann nun dem kleinen ein Mobile selbst machen. Dieses wird dann z.B. über dem Wickeltisch aufgehängt. Das ist wirklich sehr, schön, dass ich im Kurs für dieses freudige Ereignis etwas selber herstellen kann. Ferner wird noch eine Tee-Aufbewahrungsbox entstehen, und Notizblöcke werde ich auch machen“.
Anita Furrer: „Ich habe Deko-Sterne, Notiz-Büchlein, Seifen und zwei Stofftaschen gemacht. Die einen Dinge behalte ich selber, andere verschenke ich. Es ist eine sehr schöne Zeit für mich hier in Einsiedeln. Mir gefällt es auch im Hotel Allegro sehr gut, ich komme wieder“.
Cornelia Heuberger: Auch sie konzentriert am Arbeiten
Cornelia Heuberger: „Ich bin gerade am Sticken für „Schnee-Männli“. Auch ich verschenke gewisse Dinge, und andere behalte ich für mich selber. Ich bin gespannt, was noch alles kommt diese Woche. Es gefällt mir gut hier“.
Ob das Hotel Allegro auch anlässlich der Ausgabe 2022 so schön verschneit sein wird?
Der CAB-Kurs „Kreatives Einstimmen auf Weihnachten“ wird seit Jahren von der erfahrenen Kursleiterin Theres Raimondi geleitet. Theres Raimondi ist eine Frau, die nur so sprudelt vor „Kreativ-Ideen“. Sie geht auch sehr auf die individuellen Wünsche der Kursteilnehmenden ein und bespricht mit ihnen, was sie im Kurs herstellen möchten.
Noch bevor der Kurs richtig begann, traf ich mich mit Karin und Rupert Becker kurz vor 15:00 Uhr im Hotel. Wir fuhren sofort zum Golfpark Holzhäusern, wo wir uns mit einem Reporter von Radio SRF 1 Regionaljournal Zentralschweiz für ein Interview treffen sollten. Dieses wurde ziemlich ausgiebig und dauerte bis ca. 16:30 Uhr. Daraufhin fuhren wir zurück ins Hotel Apart, denn um 17:00 Uhr begann da bereits der Apero. Alle Teilnehm
enden und ihre Begleitpersonen waren rechtzeitig im für uns reservierten Speisesaal versammelt. Aufgrund der Corona-Vorgaben sassen wir alle an 4er-Tischen mit jeweils genügend Abstand.
Nachdem alle etwas zu trinken hatten, begrüsste ich die Gruppe im Namen der CAB zu unserem zweiten Blindengolf-Seminar. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stellten wir das Programm der nächsten zwei Tage vor. Gemeinsam mit Karin Becker bereiteten wir die Gruppe mit einem Theorieteil auf das Seminar vor. Diesem Programminhalt widmeten wir dieses Jahr etwas mehr Zeit.
Die Gruppe lauscht den Worten des Head Pro Julian
Karin und Rupert erklärten die Unterschiede der verschiedenen Golfschläger und wofür diese sind, wie ein Golfplatz aussieht und auch, wie sich Karin mit starker Sehbeeinträchtigung mit einem Guide (Rupert) auf dem Golfplatz zurecht findet. Es wurden auch verschiedene Schläger und Bälle umhergereicht, um zu erfahren, wie sich diese anfühlen.
Am nächsten Morgen gab es ab 07:00 Uhr Frühstück und um 08:40 Uhr gingen wir alle gemeinsam zu Fuss zum Golfpark . Vor dem Haupthaus und der Driving-Range wurden wir bereits von unseren Head Pro’s, Julian Myerscough und Trevor Wisson erwartet.
Jacqueline Egger mit Begleiter Daniel Borter
Nach der Begrüssung gingen wir auf das für uns reservierte Übungsgreen und begannen mit dem (vom Bewegungsablauf her) einfachsten, dem Putten. Julian hatte sich sehr gut vorbereitet und ein paar blindenspezifische Programmteile eingebaut. So hatte er z.B. überall Biergläser hingestellt (leere). So konnte man den Ball im Loch (Bierglas) hören. Alle hatten sichtlich ihren
Spass daran. Für die einen war das alles eine grosse Herausforderung und es gab auch ein paar wirkliche Naturtalente und Dream-Teams. Nach der Kaffeepause ging es weiter auf dem Chipping-Green (die zweit kleinste Schwungbewegung). Auch da gab es nicht nur Sprüche von Julian wie „no grass, no Spass“ sondern auch viele nützliche Tipps zum
Umsetzen.
Erkunden des Schlägers
Um 12:00 Uhr gingen wir ins Golfrestaurant Albergo. Die Spagetti Carbonara waren super lecker.
Um 13:30 Uhr ging es dann endlich auf der Driving Range los. Hier wurde auf vielfältige Art und Weise erklärt wie der ganze Golfschwung aussieht, sich anfühlt und auch wie er sich anhört..
Das ist natürlich nicht einfach, dafür waren alle mit grossem Eifer dabei und man konnte auch schon wieder die ersten Talente entdecken.
Ronny Ramseier mit Zivi Luca Taeggi
Um 16:00 Uhr ging der erste Tag auf dem Golfplatz zu Ende und wir gingen zurück ins Hotel, wo wir noch ein wenig Zeit hatten, um uns zu erholen. Das Nachtessen gab es dann um 18:30 Uhr.
Am Sonntag Morgen gab es wieder ein reichliches Frühstücksbuffet und die superschönen warmen Wetteraussichten (bis 25°C) erhöhten die Vorfreude noch mehr. Gemeinsam um 08:40 Uhr gingen wir wieder zu Fuss zum Golfpark. Dort erwarteten uns auch wieder Julian und Trevor und wir gingen sogleich auf das Putting-Green, um diesen Teil des Spiels zu verbessern. Hier kam auch noch der CAB-Fotogra
Im Hintergrund die Gruppe, im Vordergrund schöne Sommerblumen
f Jiří Vurma zu uns und machte tolle Fotos. Der zweite Teil am Vormittag war nochmals
auf der Driving Range, um die Abschläge und den vollen Schwung noch etwas zu üben.
Ronny Ramseier übt den Schwung.Der Golfplatz Migros Holzhäusern wurde teilweise extra abgesperrt für die Teilnehmenden des CAB-Blindengolf-Kurses
Nach dem Essen um 13:30 Uhr ging es jetzt richtig zur Sache: wir gingen auf den (kleinen) Golfplatz, um das Erlernte ein erstes Mal richtig anzuwenden. Es kam auch noch eine Journalistin (Valeria Wieser von Zentral Plus) mit auf die Runde, um ein paar Fotos und Interviews zu machen. Wir teilten die Teilnehmenden in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe wurde von Trevor, Rupert und mir betreut, Valeria Wieser von der Presse war ebenfalls in dieser Gruppe. Die zweite Gruppe wurde von Julian und Karin Becker geführt. Es wurde Scramble gespielt. Das funktioniert so: Jeder Spieler macht (s)einen Schlag und von da wo der beste Ball gelandet ist, spielen alle wieder ihren nächsten Ball, bis alle im Loch sind.
Karin Becker und Rupert Becker
Nachdem beide Gruppen die kleine 6-Loch Runde fertig gespielt hatten, haben wir uns noch zum Abschluss des offiziellen Kurses auf der Range getroffen. Dort haben Julian, Karin und ich nochmals das Erlebte auf dem Platz zusammen gefasst. Dann ging es bereits in die Verabschiedung der ersten Teilnehmer-innen und Teilnehmer. Karin und Rupert fuhren direkt im Anschluss an Kurs zurück nach Österreich. Vier weitere Teilnehmer samt Begleitperson gingen zurück ins Hotel, um ihre Sachen zu holen und fuhren anschliessend mit dem Zug nach Hause.
Zu guter letzt ein Gruppenbild: Alle happy…
Am Montag morgen trafen wir uns ein letztes Mal zum ausgiebigen Frühstück. Anschliessend hiess es auch für uns Abschied zu nehmen.
Ein rundum gelungener Blindengolfkurs bei super Wetter und vielen neuen Erfahrungen war zu Ende gegangen und die Allermeisten erhofften sich eine baldige Fortsetzung.
Kulturtage an der Riviera Datum: 23. – 26. April 2021 Kursort: Hôtel du Léman, Jongny/VD Leitung: Andrea Vetsch, Theres Raimondi
Kursbericht
Freitag, 23. April 2021, Anreisetag
Pünktlich um 11:45 Uhr traf sich der grössere Teil der Gruppe am Zürcher Hauptbahnhof. Teilnehmer und Begleiter begrüssten sich und auch die Kursleiterinnen reisten mit der Gruppe mit. Pünktlich stieg die fröhliche Gruppe in den Zug ein und fuhr Richtung Westschweiz. In Yverdon-les-Bains stiegen wir auf den anderen Zug um, konnten aber auf dem Gleis stehen bleiben. In Lausanne stiessen weitere Teilnehmer zur Gruppe und schliesslich fanden sich alle am Bahnhof Vevey wieder. Die 14 Teilnehmenden kamen aus allen Himmelsrichtungen: Aus dem Wallis, aus Basel, Zürich und der Ostschweiz. Mit dem Bus fuhren wir weiter durch die schönen Rebberge des Lavaux steil den Berg hinauf ins beschauliche Dorf Jongny. Schliesslich standen wir nach ein paar wenigen Gehminuten im Park vor dem traumhaft schönen Hôtel du Léman.
Manoir Villa
Überwältigt von der schönen Aussicht zückten alle, die einen Sehrest hatten ihr Handy und machten Fotos. Die anderen liessen sich die Landschaft gerne beschreiben, freuten sich über den Duft der vielen Blumen, rochen bereits den See und spürten den warmen Wind der Riviera.
Das Einchecken verlief reibungslos und eine Stunde später traf sich die Gruppe im Saal zu einer kurzen Vorstellungsrunde mit Informationen zum Programm. Natürlich wollten wir möglichst rasch zurück zur Sonnenterrasse, wo uns ein Begrüssungsapéro serviert wurde.
Ausklang in der Hotelbar am späteren Abend
Aufgrund der aktuellen Verordnungen (Covid-19) nahmen wir den Apéro im Sitzen und an 4er Tischen ein. Nach dem Nachtessen trafen sich einige noch in der Bar, andere liessen den Tag mit einem Spaziergang im Park, mit Blick auf die vielen Lichter rund um den Genfersee, ausklingen.
Samstag 24. April 2021
Die Gruppe besammelte sich pünktlich um 10 Uhr draussen vor dem Hotel. Nachdem die Lunchpakete verteilt waren, spazierten wir ungefähr 30 Minuten zum nahe gelegenen Chaplin Museum. Dort wurden wir von einer Dame empfangen, die auf Wunsch unser Gepäck entgegennahm und verstaute. Wir teilten uns in 2 Gruppen auf, die eine angeführt von Andrea Vetsch, die andere von Theres Raimondi. Die einen begannen die Tour im Museum, die anderen in Chaplins Wohnhaus «Manoir de Ban», mit der Sonderausstellung zum Film «Der Diktator». Die meisten konnten die App des Museums herunterladen und kamen so in den Genuss interessanter Informationen zum Museum und zum Leben und Werk des grossen Künstlers.
Picknick am Samstagmittag
Um 12:30 Uhr trafen wir uns wieder vor dem Museum und spazierten gemeinsam zum nahe gelegenen Picknickplatz am Waldrand. Dort nahmen wir unser reichhaltiges Lunchpaket ein. Zurück auf dem Museumsgelände genossen wir einen Kaffee auf der Terrasse. Danach tauschen wir die Gruppen und besuchten noch den Rest des Museums, bzw. das Wohnhaus. Zum Abschluss kauften sich einige ein paar Souvenirs im Museumsshop und gegen 16:00 Uhr spazierten wir zurück zum Hotel. Einige wenige fuhren mit dem Bus zurück.
Sonntag 25. April 2021
Auch am Sonntag war wieder fantastisches Wetter. Milde Temperaturen und ein stahlblauer Himmel – ein perfekter Tag für eine Schifffahrt. Trotz des guten Wetters entschieden wir, mit dem Bus zum Bahnhof Vevey zu fahren. Eine kleine Gruppe nahm den rund 45minütigen steilen Weg durch die Rebberge unter die Füsse und spazierte bis zum Hafen Vevey.
Stolz liegt es im Genfersee: Das Kursschiff Italie
Wir trafen uns um 11:45 Uhr am Hafen und warteten auf die «Italie», das nostalgische Dampfschiff, das uns zum Schloss Chillon bringen sollte. Schon bald vernahmen wir laute Huptöne und gesellten uns zu den anderen Personen, die auf das Schiff wollten. Der Andrang an diesem wunderschönen Sonntag war gross, trotzdem fanden alle ein Sitzplätzchen und konnten Wind und Sonne auf dem Schiff geniessen. Die meisten assen ihr Sandwich auf dem Schiff.
Die Gruppe auf der informativen Führung auf Schloss Chillon
Die Ankunft vor dem Schloss Chillon ist einfach spektakulär und so blieben wir nach dem Ausstieg ein paar Minuten stehen. Viele machten Fotos vom Schloss, den Bergen und der schönen Umgebung. Auch hier teilten wir uns wieder in 2 Gruppen auf. Jede Gruppe kam in den Genuss einer interessanten Führung. Zum Abschluss traf sich die ganze Gruppe auf einer hübschen kleinen Wiese mitten im Schlosshof und genoss eine Weindegustation vom Feinsten. Der schlosseigene Weiss- und Rotwein wurde uns mit «flûtes au beurre» serviert. Als Geschenk durften alle das Weinglas mit nach Hause nehmen. Nach der Degustation blieb noch etwas Zeit, das Schloss auf eigene Faust zu erkunden.
Die Gruppe im Kräutergarten des Schloss Chillon
Um 16:00 Uhr traf sich jene Gruppe, die zu Fuss nach Montreux spazieren wollte und lief los. Der Weg von Chillon nach Montreux machte dem Namen «Riviera» alle Ehre. Blumen und Skulpturen in allen Formen und Farben, duftende Sträucher und Blüten erfreuten uns auf dem Weg. Auf dem Schiff zurück nach Vevey waren deutlich weniger Leute als bei der Hinfahrt, sodass der überaus freundliche Kapitän auf die Billettkontrolle verzichtete und uns sogar erlaubte, auf dem Deck der 1. Klasse Platz zu nehmen. Er sagte uns, er sei immer wieder beeindruckt von Gruppen wie unserer und habe grossen Respekt vor denBegleitpersonen, die diese Arbeit ja freiwillig tun.
Zivi Simon mit Führhündin Elisha
Montag 26. April 2021, Abreisetag
Nach dem Frühstück wurden die Teilnehmenden von den Begleitpersonen zum grossen Saal gebracht. Aufgrund der Pandemie beschloss die Kursleitung, die Kursauswertung diesmal etwas anders zu gestalten. Andrea Vetsch leitete die Abschlussrunde und füllte auf Wunsch mit den Teilnehmenden den Fragebogen aus. Alle anderen durften sich mündlich äussern oder erhalten den Fragebogen später per Mail. Alle waren sich einig und freuten sich, dass diese Aktivitäten wieder möglich sind. Sie freuten sich über den schönen Ort, die interessanten Museen, die Gemeinschaft und lobten die gute Organisation. Viele neue Kursideen kamen aus der Gruppe, so z.B. eine Reise nach Paris zum Louis Braille Museum. Wer weiss … vielleicht lässt sich dieser Wunsch schon bald umsetzen?
Die zufriedene Gruppe
Zum Schluss blieb noch etwas Zeit für ein Gruppenfoto im Garten. Wir verabschiedeten uns und machten uns mit dem Bus um 11:43 Uhr gemeinsam auf die Heimreise.
Text: Andrea Vetsch
Fotos: Andrea Vetsch und Theres Raimondi
Er war ein voller Erfolg: Der erste Blindengolf-Kurs, den die CAB dank der Zusammenarbeit mit dem Golfpark Migros in Holzhäusern bei Rotkreuz durchführen konnte.
Kurze Instruktion auf dem Golfplatz, bevor es los geht. Und dies von niemandem Geringerem als vom Head Pro vom Golfpark Migros Holzhäusern, Julian Myerscough. Mit seinem trockenen schottischen Humor hatte er die Gruppe augenblicklich auf seiner Seite.
Den sechs blinden und sehbehinderten Teilnehmenden und auch ihren sechs Begleiterinnen und Begleitern war die Begeisterung richtig anzuhören und ins Gesicht geschrieben.
Seitens der CAB wurde der Kurs geleitet von Karin Becker, einer weltbekannten Blindengolferin aus Österreich, sowie von Thomas Gisler, einem (sehenden) erfahrenen Golfer. Beide voll „anpackend“ und höchst motiviert.
Schon heute ist klar: Die Teilnehmenden waren derart begeistert, dass sie eine Fortsetzung wollen, und sie werden diese auch bekommen: Anlässlich der zweiten Auflage des CAB-Blindengolf-Kurses, im Jahr 2021.
Im Folgenden einige Stimmen zum CAB-Blindengolf-Kurs:
Es ist wichtig, dass sich die Teams voll aufeinander verlassen können. Hier zeigt Rosmarie Willa (ehrenamtliche Begleiterin) der blinden Jacqueline Egger, wo sich der abzuschlagende Ball befindet. Die Szene wird von einem Medien-Fotografen festgehalten.
Jacqueline Egger, blinde Kursteilnehmerin, schmunzelt: „Mensch, die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich im Traum Golfbälle abgeschlagen, so intensiv hatten wir am Samstag den Abschlag trainiert“.
Raphaela Bönisch und Zivildienstleistender Lou Weder benützen kurzerhand einen Golfschläger, mit dessen Hilfe Lou Raphaela zum nächsten Tee führt.
Lou Weder, er begleitete als Zivildienstleistender die fast blinde Kursteilnehmerin Raphaela Bönisch: „Ich hatte vor dem Kurs keinerlei Golf-Erfahrung. Es war mir wichtig, dass ich das, was ich bei den Golflehren abschaue, gut in Worte umsetzen kann. Gerade die Körperhaltung beim Abschlag ist sehr wichtig. Es hat mir geholfen, auch mal selbst abzuschlagen. So konnte ich mir vorstellen, wie es für Raphaela sein könnte. Für mich als Begleiter ist es voll cool, die Fortschritte zu sehen, die Raphaela nur schon in den zwei Tagen gemacht hat“.
Ein dynamisches, etwas verschwommenes, Bild: Raphaela Bönisch beim Abschlag.
Raphaela Bönisch, sie sieht noch Hell und Dunkel: „Mir ist es wichtig, dass die Begleitperson während der gesamten drei Tage die gleiche bleibt. So kann ich ihre Instruktionen viel besser einordnen und umsetzen. Der Erfolg hat viel mit gemeinsam gemachter Erfahrung zu tun“.
Ein Teil der Gruppe im Abstieg zum nächsten Tee
Doris Stalder, stark sehbehinderte Kursteilnehmerin: „Ich hatte ein bisschen Erfahrung mit Golfen. Aber erst dank diesem Wochenende würde ich es mir nun zutrauen, mit einer Begleitperson auf einen Golfplatz zu gehen und dort meine Bedürfnisse als Sehbehinderte anzumelden“.
Andrea Vetsch, Kursverantwortliche der CAB: „Wir sind extrem dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Golfpark Migros Holzhäusern. Dank dem Zustupf aus einem Migros-Fonds konnten die Teilnehmerbeiträge reduziert werden. Ein Riesen-Merci geht an Peter Kaelin und an Benji Furrer von der Leitung des Golfparks. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Golfparks war von allem Anfang an unkompliziert und von Begeisterung für dieses für die Schweiz innovative Projekt inspiriert.“
Auch Karin Becker aus Innsbruck konnte als bekannte Blindengolferin sofort als Kursleiterin gewonnen werden. „Ich war sehr froh, zu erfahren, dass in der Schweiz eine Initiative entsteht“, sagt die engagierte und sympathische Österreicherin. Ihr Feuer für den Blindengolfsport überträgt sich im Nu auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Karin ist eine Motivatorin, wie sie im Buch steht.
Und ein TV Beitrag auf Tele1, dem Zentralschweizer Fernsehen, der die Stimmung am Kurs gut vermittelt, ausgestrahlt am 23. August 2020
Autorin: Anita von Rotz Hier geht’s zum TV-Beitrag
Mehr Infos über die Blindengolferin Karin Becker gibt es in einem Beitrag von Stephan Schoettl auf GolfPost.de, erschienen am 20.12.2015: Hier geht’s zum Beitrag auf GolfPost.de
Text: Roland Gruber
Fotos: Roland Gruber und Andrea Vetsch
Abschrift aus der Zuger Zeitung vom 25. August 2020
Mit Golfschläger und Blindenstock auf Kurs
In Holzhäusern hat vor kurzem der erste Golfkurs für Blinde und Sehbehinderte stattgefunden.
Gemächlich positioniert sich die Dame beim ersten Abschlagplatz im Migros Golfpark Holzhäusern. Sie holt aus und schlägt den Ball in hohem Bogen über den Rasen. Schliesslich greift sie nach ihrem Blindenstock und spaziert mit ihrer Begleitperson zum nächsten «Tee» – der kleine Stift, der für den Abschlag in den Boden gesteckt wird. Bei besten Wetterverhältnissen fand am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in der Schweiz ein Golfkurs für Blinde und Sehbehinderte Menschen statt. Nach zwei Einführungstagen auf dem Trainingsgelände tummelte sich das heitere Grüppchen Sonntagnachmittag bereits auf dem Golfplatz. «Wir waren von Anfang an begeistert von der Idee, ganz nach unserem Motto <Golf für alle> soll der Sport auch für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung möglich sein», erklärt Peter Kälin, Leiter Migros Golfpark Holzhäusern. Golf sei auch für Sehbehinderte ein optimaler Sport. Er fördert die Orientierung, die Mobilität, das Gleichgewicht und die Beweglichkeit und kann dank sehender Begleitpersonen an der frischen Luft ausgeführt werden.
Für den Golfkurs extra angereist
«Unser Ziel heute ist es einen stressfreien Spaziergang auf dem Golfplatz zu geniessen und dabei auch etwas über die Regeln des Spiels zu erfahren», sagt Julian Myerscough, Head Pro vom Golfpark Holzhäusern. Die Sicherheit der anderen Spieler nicht zu gefährden stehe da an oberster Stelle. «Steht ihr in der Nähe von einem Gebüsch, müsst ihr laut <Fore> rufen um sicher zu gehen, dass sich da niemand versteckt.» Seine «Schäfchen » kennen keine Schüchternheit und üben lauthals ihre Fore-Rufe. Nach 30 Jahren als Golflehrer zieht Myerscouph ein «Caddy» voller Erfahrungen mit sich und betont: «Wenn man weiss, wo der Ball liegt, muss man ihn nicht sehen.» Pascal Leinenbach hält zum ersten Mal einen Golfschläger in der Hand. Der 37-Jährige ist seit einem Unfall vor 19 Jahren blind. Für den Golfkurs ist er eigens aus Maloja angereist. «Der Zusammenhalt in der Gruppe war von Anfang an toll», schwärmt er. «Ich habe dieses Wochenende definitiv die Freude am Golfen entdeckt und hoffe meine neuen Kolleginnen und Kollegen wieder mal auf dem Rasen anzutreffen.» Trotz allgemeiner Begeisterung galt es auch Herausforderungen zu überwinden: «Für mich war es am Anfang sehr schwer, ich konnte mir von nichts eine Vorstellung machen», gesteht Raphaela Bönisch aus St. Gallen. Die 39-Jährige sieht seit Geburt nur hell und dunkel. Dank der Hilfe ihrer Begleitperson sei sie aber immer besser klar gekommen. «Wir haben unsere eigene Technik herausgefunden », sagt Bönisch lachend. «Wir laufen beispielsweise den Golfplatz ab und zählen Schritte, so klappt es ganz gut.» Kursleiterin Karin Becker aus Innsbruck steht etwas abseits der Gruppe und ist angesichts der Freude der Teilnehmenden sichtlich gerührt. «Ich freue mich ganz einfach, dass ich Interessierten den Enthusiasmus am Golfsport weitergeben kann.» In ihrer Heimat habe die Inklusion von Blindengolf bereits vor vier Jahren stattgefunden. «Ich hoffe sehr, dass sich in der Schweiz eine ähnliche Entwicklung zeigt.» Ein Ziel hat die Gruppe ohne Zweifel erreicht: Der Spaziergang über den Golfplatz war stressfrei und gelernt haben die Teilnehmenden ebenfalls einiges. «Ich kann mir gut vorstellen, das wieder mal zu machen», sagt Raphaela Bönisch abschliessend.
Golfkurs
Der dreitägige Golfkurs für Blinde und Sehbehinderte in Holzhäusern wurde von der Selbsthilfeorganisation Schweizerische Caritasaktion der Blinden (CAB) in Zusammenarbeit mit Migros Golf park Holzhäusern lanciert. Sechs Personen aus der ganzen Schweiz nahmen gemeinsam mit ihren von CAB ausgebildeten Begleitpersonen am vergangenen Wochenende daran teil. Der Migros Golfpark Holzhäusern übernahm die Hälfte der Kursgebühren. Geleitet wurde der Kurs von der Österreicherin Karin Becker, sie ist eine der besten Blindengolferinnen der Welt. (sas)
Auf unserer Seite Publikationen finden Sie ein Archiv mit den Ausgaben von AUGENBLICKE, dem regelmässig erscheinenden CAB-Magazin. In der aktullen Ausgabe 1/2020 erfahren Sie unter anderem, wie Maria-Theresia Müller ihr Leben trotz einer starken Hörsehbehinderung meistert, und Sie lernen Stephanie Scherrer, CAB-Sozialarbeiterin, kennen. In der Rubrik „Nachgefragt“ gibt es Informationen zum Usher-Syndrom.
Flumserberg: Wunderschöne Spiegelung im See; das Wetter war einfach unglaublich Spitze!
Am 19. Juni fand der CAB-Tageskurs „Wandertag Flumserberg“ unter der Leitung der erfahrenen Wanderleiterin und Lauf-Coach Anna Schori statt. Die Kursteilnehmerin Elisabeth Gimpert berichtet voller Begeisterung:
Die Gruppe macht einen sehr zufriedenen Eindruck
„Es war super! Wetterglück, Ideenglück und eine super Leiterin. Sie kümmerte sich für alle und war stets da. Noch nie hatte ich nach einem Wandertag so viele schöne Eindrücke von Bergen, Landschaften, und selbst Blumen und Fische und Frösche entdeckte ich- auch dank Anna und meinem Begleiter Nico. Anna stieg den Weg etwas hinauf um echte Alpenrosen für mich zu fotografieren. Wenn das nicht total behindertengerecht ist 😉
Die Wanderleiterin Anna Schori ist extra hochgeklettert und hat für Elisabeth Gimpert die Alpenrosen fotografiert
Es war eine so gefreute Kombination von Sehen, erleben, entdecken! Ich wagte es sogar dank Nico (sonst nicht!) die Rodelbahn runter zu sausen trotz Gleichgewichtsproblemen. Auch
Elisabeth Gimpert mit ihrem Begleiter Nico auf der Rodel-Bahn (Bild automatisch von der Rodelbahn-Betreiberfirma erstellt)
die Gruppenzusammensetzung war geglückt. Manche kannte ich, neue lernte ich kennen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Wandertag!“
Rigoletto auf der einzigartigen Seebühne in Bregenz
Wir haben für Sie mehrere Packages zusammengestellt:
Gesamtpaket Rigoletto vom 16. – 20. August 2019, diverse Ausflüge, 4 Übernachtungen im Hotel Arenenberg/Salenstein inkl. Vollpension
EZ mit Du/WC CHF 780.00, DZ CHF 690.00
Mehr Informationen dazu: Link
Rigoletto + 1 Übernachtung im Hotel Arenenberg/Salenstein
EZ mit Du/WC CHF 195.-
Mehr Informationen dazu: Link
Rigoletto ohne Übernachtung
CHF 55.-
Mehr Informationen dazu: Link
Wir stellen Ihnen für alle Angebote eine Begleitperson zur Verfügung und übernehmen deren Kosten.