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Augenblicke 3/2024 ist da

Im Portrait lernen sie den blinden CAB-Kursteilnehmer Daniel Hofmann kennen. Nicht nur ihn lernen Sie kennen, sondern auch drei neue Mitglieder des Zentralvorstands der CAB. Der Kolumnist macht sich Gedanken über das Wort «blind» und seine Verwendung in der Alltagssprache. Ferner gibt es einen Beitrag über den französischsprachigen Kurs «Remise en forme et bonne humeur» und seine Leiterin Nicole Jaggi.

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Töpfern – kreatives Gestalten mit Ton

Töpfern inspiriert, erdet, entspannt und macht Freude.

Gemeinsam erkunden wir die faszinierende Welt der Töpferkunst. Der Kurs gibt dir die Gelegenheit, handgefertigte Kunstwerke wie Schalen, Gefässe, Figuren und verschiedene dekorative Objekte zu erschaffen.

Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du deine Kunstwerke fertig gebrannt und glasiert an einem Tageskurs abholen (Datum nach Vereinbarung). Kursbeginn mit dem Mittagessen, Kursende nach dem Frühstück.

Gemeinsam unterwegs: Assisi-Reise

Gemeinsam unterwegs in den Gassen von Assisi

Dom von Spoleto - Kathedrale Santa Maria Assunta
Dom von Spoleto – Kathedrale Santa Maria Assunta

Die Schweizerische Caritasaktion der Blinden (CAB) und die Franziskanische Gemeinschaft (FG) waren zum zweiten Mal gemeinsam in Assisi auf den Spuren der Heiligen Franziskus und Klara unterwegs. Eine muntere Schar von 13 Menschen aus CAB- und FG-Kreisen machte sich Mitte Mai in Richtung Süden auf. Begleitpersonen und Menschen mit Sehbeeinträchtigung trafen sich – teilweise zum ersten Mal – am Bahnhof bzw. in unserem Reisebus. Schnell wandelte sich die anfängliche Zurückhaltung in gegenseitige Offenheit, und bald schon tönte das erste herzhafte Lachen durch den Bus. In Assisi eingetroffen, wurden wir im Hotel La Rocca herzlich willkommen geheissen, und das erste italienische 3-Gänge-Menu liess uns schnell in «bella Italia» ankommen.

Basilika San Francesco
Basilika San Francesco

Am Tag darauf machten wir uns auf, das umbrische Städtchen mit seiner Geschichte zu erkunden. Der Rundgang startete auf der Rocca Maggiore und folgte den römischen Spuren abwärts, bis auf die Piazza und weiter hinunter zur Kirche San Pietro. Assisi liegt am Hang – unsere Wege würden uns immer wieder entweder rauf oder runter führen…

Wandrelief in San Damiano
Wandrelief in San Damiano

 

In den folgenden Tagen verbanden wir die Biografien von Klara und Franz mit sprechenden Orten aus ihren Lebenswelten: Die Kathedrale San Rufino, das Geburtshaus von Franziskus, San Masseo, San Damiano und auch die Grabeskirchen San Francesco und Santa Chiara fehlten nicht. Dazwischen gab es Zeit für das persönliche Verweilen und Innehalten oder auch für Besonderheiten wie die künstlerische Ausstellung in der Chiesa Santa Maria delle Rose, die sich gut mit den Händen sehen lässt!

Rast in einem Olivenhain
Rast in einem Olivenhain auf dem Weg zwischen San Masseo und San Damiano.
Dort soll Franziskus Aussätzigen aus dem nahen Leprosenheim begegnet sein. Dieses Zusammentreffen veränderte sein Leben nachhaltig.

Ein Highlight war unser Ausflug nach Spoleto und auf den Monteluco. Wir besuchten das Viadukt und den Dom und die in ihrer Schlichtheit berührende Basilika Sant’ Eufemia. Nach einem besonderen Mittagsmahl in der Osteria del Matto mit umbrischen Spezialitäten fuhren wir hinauf auf den Hausberg und verweilten im Heiligen Wald rund um die Einsiedelei, die Franziskus so lieb war.

 

 

 

 

 

 

Ein weiters Highlight war ein frühmorgendlicher Gang durch das noch schlafende Assisi zum San Francesco. Die Kirche war (fast) menschenleer und wir genossen die Stille beim Grab von Franziskus und die anschliessende Laudes in der Unterkirche mit den Franziskanern.

Franziskus Skulptur bei Rivotorto
Franziskus Skulptur bei Rivotorto

Der letzte Tag führte uns in Assisis Ebene hinab, nach Rivotorto, wo die ersten Brüder öfters verweilten, auf den dortigen Soldatenfriedhof, der auf ganz eigene Weise ins Heute spricht und in die Portiuncula-Kirche, ebenfalls ein Ort, der an die Anfänge erinnert, die bis heute begeistern.

Wir liessen in diesen erfüllten und erfüllenden Tagen das Leben von Klara und Franz von vor 800 Jahren ins Heute sprechen und schlugen Brücken in unsere eigenen Lebens- und Glaubensgeschichten. Wir erfuhren Assisi zusammen auf unsere je eigene Art und Weise, wir lernten voneinander, lachten, genossen Gelati und feine Pasta und redeten über Gott und die Welt. Wir waren einander in diesen Tagen Gefährtinnen und Gefährten ganz im Geist von Franz und Klara geworden.

San Damiano
San Damiano

 

Text: Monika Hug / Nadia Rudolf von Rohr
Fotos: Monika Hug

Und noch dieser Hinweis zum Schluss:

Die Assisi-Reise in Zusammenarbeit zwischen FG und CAB ist für 2026 bereits in Planung. Datum: 10.-16. Mai 2026

Augenblicke 2/2024 ist erschienen

Im Porträt lernen Sie Natalina Vitale kennen. In ihrer Kindheit war noch die Meinung verbreitet, dass blinde Menschen dumm seien. Von Geburt an stark sehbeeinträchtigt wuchs die heute 64-Jährige praktisch ohne Schulbildung auf. 1974 kam sie in die Schweiz und seit 23 Jahren zählt sie zu den treusten Teilnehmenden der CAB-Kurse. Hier hat sie ihre Talente entdeckt und die so wichtige Förderung erfahren. Lesen Sie das bewegende Porträt einer Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht entmutigen lässt.

Ebenfalls eindrücklich sind die Schilderungen des stark sehbeeinträchtigten Joël Favre, Jurist beim SBV. Er hat am CAB-Autofahrkurs teilgenommen und erklärt, weshalb diese spezielle Erfahrung für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen so wertvoll ist. Informationen zur SBB-Inclusive-App, Zahlen aus dem Jahresbericht der CAB und eine weitere Episode aus der Feder unseres Kolumnisten Roland Gruber runden die Ausgabe ab.

Hier können Sie Augenblicke 2/2024 herunterladen (PDF).

Ältere Ausgaben sowie das Archiv der CAB-Jahresberichte finden Sie auf unserer Seite Publikationen.

Augenblicke 1/2024 ist erschienen

Im Portrait lernen Sie Kurt Halbheer und Andrea Burri kennen. Sie verstehen sich im wahrsten Sinne des Wortes blind. Das sympathische Paar berichtet unter anderem über Herausforderungen beim Unterwegs-Sein und erzählt von der Wichtigkeit der CAB-Kurse und auch der Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit. In der Kolumne geht es um vermeintliches Baby, das dann doch keines war, und in der «Hilfsmittel-Rubrik» erfahren Sie, warum Low-Vision-Beratungen Sehbehinderten helfen, das vorhandene Sehvermögen optimal zu nutzen. Und der Showdown-Sport wird ebenfalls vorgestellt.

Laden Sie Augenblicke 1/2024 direkt herunter: Download PDF

Frühere Augenblicke-Ausgaben finden Sie im Augenblicke-Archiv auf unserer Seite Publikationen.

Nachruf

Soeben erreicht uns die Nachricht, dass am 28. Dezember 2023 unsere langjährige Kursleiterin, die bekannte Zürcher Märchenerzählerin Silvia Studer-Frangi, in ihrem 88. Lebensjahr verstorben ist.

Mit Herzblut und viel Weisheit leitete Silvia von 2012 bis 2020 in unserem Auftrag Märchenkurse und -nachmittage für sehbehinderte und blinde Menschen aus der ganzen Deutschschweiz.

Ihre Erzählkunst, ihre heitere und trotz ihres fortgeschrittenen Alters so jung gebliebene Ausstrahlung zogen alle in den Bann, die ihr zuhörten. Ihr Wissensschatz schien unendlich zu sein. Mit viel Weisheit schaffte sie es immer wieder, aus uralten Geschichten leicht verständliche Parallelen zu unserem Leben zu ziehen. Gross gewachsen war sie nicht, schaffte es aber mit ihrer Aura, ihrer edlen Art und ihrer Herzlichkeit jeden Raum zu füllen, den sie betrat.

Ihre Besuche im Büro werden wir vermissen (sie wohnte gleich um die Ecke). Sie kam nie ohne etwas Süsses und brachte jedes Mal ein Märchen, eine Geschichte oder ein schönes Gedicht mit. Eines davon hängt heute noch im Büro:

Dem Freien schaut,
als das Gegenbild seiner Freiheit,
das Schicksal entgegen.
Es ist nicht seine Grenze,
es ist seine Ergänzung;
Freiheit und Schicksal
umfangen sich zum Sinn;
und Sinn schaut das Schicksal,
die eben noch so strengen Augen
voller Licht,
wie die Gnade selber drein.

Martin Buber, «Ich und Du» (1923)

Leben und Wirken einer Visionärin

Bildbeschreibung: Bingen am Rhein

Kulturreise vom 5. – 8. Oktober 2023
Ein Reisebericht

19 sehbehinderte und blinde Männer und Frauen folgen der Einladung und profitieren vom gemeinsamen Jubiläumsangebot der beiden befreundeten Organisationen, der CAB und der Behindertenseelsorge Zürich. Zusammen mit sehenden Begleitpersonen, dem Chauffeur Urs und seiner Gattin Silvia sowie uns Leiterinnen waren wir eine beachtliche Gruppe von 40 Personen, die sich gemeinsam auf den Weg in eines der schönsten Weingebiete Europas machte, um sich dort 5 Tage lang intensiv mit der vielseitigen Hildegard von Bingen zu beschäftigen. Hildegard die Visionärin, Prophetin, Heilsbotschafterin, Naturheilkundlerin und Komponistin.

Unser Ausgangspunkt

Therme Bad Kreuznach

In Bad Kreuznach angekommen stehen wir vor dem prunkvollen, im Jugendstil erbauten Parkhotel aus dem Jahr 1913. Was für ein Glück, in einem solchen Haus wohnen zu dürfen. Schon das Foyer mit seinen riesigen Kronleuchtern, den edlen, blauen Samtsesseln und der schmucken Bibliothek haben uns tief beeindruckt. Das Haus war sowohl im ersten wie auch im zweiten Weltkrieg ein wichtiger politischer Schauplatz mit internationaler Reichweite. So diente es zuerst als kaiserliches Hauptquartier, während rund 40 Jahre später genau an diesem Ort ein international aufsehenerregendes Treffen zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer stattfand. Wieder Jahre später besiegelten Helmut Kohl und François Mitterrand die deutsch-französische Freundschaft im Parkhotel.

Gruppe von hinten mit orangen Westen auf dem Spaziergang durch Bad Kreuznach
Spaziergang durch Bad Kreuznach

An diesem ersten Abend begaben wir uns gemeinsam auf einen Spaziergang durch das zauberhafte Städtchen Bad Kreuznach. Was für ein Privileg für mich und ein Riesenglück für uns alle, Tanja Haas als Co-Leiterin mit dabei zu haben. Sie ist in dieser Gegend aufgewachsen und weiss so vieles zu berichten, was wir wohl ohne sie nie erfahren hätten.

Bad Kreuznach, rund 40 km von Mainz gelegen, ist nicht nur berühmt für seine Bäder, sondern auch für seine einzigartigen Brückenhäuser. Die Stadt gibt sehr viel Geld aus, um diese schmucken Häuschen aus dem 16. Jahrhundert zu erhalten. Wie so viele deutsche Städte hat auch Bad Kreuznach imposante Stadtkirchen. In der rosafarbenen Pauluskirche soll Karl Marx 1843 seiner Jenny das Ja Wort gegeben haben. Erwähnenswert ist auch das Fausthaus an der «Magister-Faust-Gasse». Die Zeiten waren unruhig, als der berühmte Magier, Magister, Alchimist und Sterndeuter Dr. Faustus dort gewohnt haben soll. Es war die Zeit der Reformation, Martin Luther und der Bauernkriege. Goethes „Fausttragödie“ ging als (wörtlich-) „tiefsinnigste und bedeutendste Dichtung der deutschen Sprache in die Literaturgeschichte ein“.

Auf den Spuren der Heiligen Hildegard (1098-1179)

Unser zweiter Reisetag, der Freitag, galt der jungen Hildegard, die als 14-jähriges Mädchen unter der Obhut der Heiligen Jutta von Sponheim in das Kloster auf dem Disibodenberg eintrat. Wir besuchten die gut erhaltene Ruine der riesigen Klosteranlage und genossen die bunt gefärbten Herbstwälder. Die Aussicht vom Disibodenberg über die riesigen Weinbaugebiete in der Nahe Ebene war schlicht spektakulär. In der kleinen Hildegardkapelle stimmte die Gruppe spontan das Lied „Dona nobis pacem“ an. Die Akustik in diesem kleinen, runden Gebäude eignete sich hervorragend für den Gesang – ein Hühnerhautmoment.

CAB Präsidentin Ruth Häuptli, Karin Oertle und CAB Vorstandsmitglied Daniel Burri

Nach einem herrlichen Imbiss draussen an der Sonne entschieden sich die Allermeisten für die Pilgerroute und wanderten vom Disibodenberg rund 1 1/2 Std. nach Bad Sobernheim. Ein paar Teilnehmende bevorzugten eine frühere Rückreise mit dem Car und profitierten von den Thermen. Am Abend fuhren wir nach Rüdesheim an der Nahe.

Winzer Thomas Emmerich

Der Winzer Thomas Emmerich persönlich führte uns durch seine besten Weine und liess sie uns degustieren. Das anschliessende Abendessen im stimmungsvollen Pavillon schmeckte vorzüglich. Die musikalischen Beiträge von Daniel Burri (Klavier) und Simone Speck (Panflöte) umrahmten den Abend und sorgten  mächtig für Stimmung.

Daniel kam so richtig in Fahrt und spielte unseren deutschen Gastgebern Schweizer Evergreens vor, welche sogar unserer Präsidentin einen Jodel entlockten. Ein geselliger, harmonischer Abend ging zu Ende.

Am dritten Tag besuchten wir Bingen, das mediterran anmutende Städtchen am Rheinknie, umgeben von Weinbergen soweit das Auge reicht. Den Vormittag verbrachten wir im Hildegard Forum auf dem Rochusberg. Ich glaube, wir alle waren uns einig: der Vortrag von Schwester Ancilla Maria gilt als absolutes Highlight dieser Reise. Die betagte Schwester wusste so viel Interessantes zu erzählen und spannte mit viel Weisheit immer wieder einen Bogen in unsere sogenannt moderne Zeit. Die Teilnehmenden klebten förmlich an ihren Lippen und wollten sie gar nicht mehr gehen lassen. Einige folgten ihr, um ihr noch die eine oder andere Frage zu stellen oder eine Weisheit zu entlocken. Aufgrund des riesigen Interesses stellte uns Schwester Ancilla Maria ihren Vortrag in schriftlicher Form zur Verfügung. Sie können ihn hier als PDF herunterladen.

Mit diesen bedeutsamen Worten schloss Schwester Ancilla Maria ihren Vortrag: «Wenn die Freude nicht nur an der Oberfläche unseres Fühlens ist, sondern Herz und Leber durchdringt, dann ist das für unsere Gesundheit gut, dann fühlen wir uns heil. Deshalb sollten wir versuchen, uns ganz der Freude zu öffnen und unsere Seele, unser Herz und unser ganzes Sein von ihr durchdringen zu lassen.»

«Die Seele liebt ihren Leib und hält ihn für ein schönes Gewand und eine erfreuliche Zier.»
Hildegard von Bingen

Das Mittagessen auf dem Rochusberg schmeckte ausgezeichnet. Das Institut kocht nach Hildegard und beschäftigt im Service wie in der Küche Menschen mit einer Behinderung. Nach dem Essen blieb noch etwas Zeit für den kleinen, aber feinen Klosterladen. Wir deckten uns ein mit Nervenguetzli, spannenden Büchern, Gewürzen, Kerzen und vielem mehr.

Ausblick auf Weinberge
Garten Museum am Strom

Am Nachmittag besuchten wir das Hildegard Museum am Strom an der Rheinpromenade. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Die eine begann im Museum, wo Hildegard als Visionärin und Musikerin im Fokus stand, die andere Gruppe besuchte in dieser Zeit den Kräutergarten.

Am Abend blieb noch etwas Zeit für Wellness, sei es in den Thermen, dem Kneippbad oder Europas grösster Freiluftinhalationsanlage. Die Sole Sprühanlage direkt neben dem Hotel enthält mehr als 17 wertvolle Mineralsalze.

Am Sonntag überquerten wir den Rhein mit der Fähre und verbrachten den Tag in Eibingen. Wir besuchten die heutige Hildegard Abtei hoch über Eibingen, bevor wir zur Wallfahrtskirche hinunterfuhren, wo Hildegards Schrein aufbewahrt ist. Das Mittagessen nahmen wir individuell im touristischen Städtchen Rüdesheim ein. Einige liessen sich nicht davon abhalten, mindestens einmal die berühmt berüchtigte «Drosselgasse» zu durchlaufen.

Nach unserem letzten Abendessen im Hotel trafen wir uns im prächtigen Saal zu unserer Schlussrunde. Alle, die das Bedürfnis hatten, durften sich äussern. Ganz am Schluss wurde die mit Spannung erwartete Preisverleihung unserer 20 Quizfragen durchgeführt. Zu gewinnen gab es Spezialitäten aus der Region wie zum Beispiel eine kleine Flasche Wein, Hildegard Gewürz und natürlich die legendären Nervenguetzli.

Relief Dom von Speyer
Das Relief am Dom von Speyer

Auf der Heimfahrt machten wir Halt in Speyer und besuchten wahlweise den riesigen Dom oder den historischen Judenhof mit seinem gut erhaltenen Ritualbad aus dem frühen Mittelalter.

Wir beiden Leiterinnen, Tanja Haas und ich sind uns einig, die Reisevorbereitungen haben sich mehr als gelohnt. Wir konnten alles planmässig durchführen und dies ohne gravierende Zwischenfälle. Bei so einer grossen Gruppe (wir waren immerhin 40 Personen) ist dies alles andere als selbstverständlich.

die beiden Leiterinnen Andrea Vetsch und Tanja Haas
Andrea Vetsch und Tanja Haas (von links)

Bericht und Bilder: Andrea Vetsch

Tausende von Stunden – tausend Dank dafür!

CAB-Kulturknaller 2019: Stadtführung in Konstanz

Heute ist Welttag der Freiwilligen. An diesem Tag werden Menschen, die Freiwilligenarbeit leisten, weltweit für ihr Engagement geehrt.

Auch die CAB hat allen Grund, seinem Team von ungefähr 150 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für tausende geleisteter Stunden tausend Dank zu sagen! Genau genommen sprechen wir für das Jahr 2023 von 130 Mitarbeitenden, 15’237 Freiwilligen-Stunden, die von 1. Januar bis heute geleistet wurden. Dies an 1’693 Tagen.

Andrea Vetsch, Kursverantwortliche der CAB:

«Unsere mehr als fünfzig CAB-Kurse könnten ohne diese Freiwilligen-Einsätze kaum stattfinden. Aus diesem Grund haben wir von der CAB in den letzten Jahren der Aus- und Weiterbildung von freiwilligen Mitarbeitenden mehr Aufmerksamkeit geschenkt und diesen Bereich professionalisiert. Unser Ziel ist es, die Qualität der Freiwilligenarbeit hochzuhalten und zu fördern. Wir sind all den Menschen, die sich innerhalb der CAB mit viel Engagement und Herzblut ehrenamtlich engagieren, sehr dankbar».

Und Roland Gruber, bei der CAB u.a. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, ergänzt:

«Ich bin im Rahmen von Kursbesuchen aber auch im Rahmen des Kurses, den ich leiten darf, immer wieder berührt davon, mit welchem Elan und mit welcher Liebe für diese Begleit-Aufgabe unsere freiwilligen Mitarbeitenden unsere Kursteilnehmenden unterstützen, und dies stets getreu dem Motto: Hilfe wo nötig, Selbstbestimmung wo immer möglich».

Und: Freiwilligenarbeit geschieht in unserer Gesellschaft sehr oft im Verborgenen. Dies ist auch bei der CAB nicht anders: In den oben genannten Zahlen ist freiwillige Unterstützung, die spontan abseits der CAB-Kurse geleistet wird und von der wir bei der CAB oftmals gar nichts wissen, noch nicht mit eingerechnet. So kennen wir unzählige Fälle, wo sich Kursteilnehmende und freiwillige Mitarbeitende z.B. an einem Wandertag oder in einer Wanderwoche kennenlernen und sich später individuell zu Wanderungen verabreden.

Auch deshalb ist es wichtig, am heutigen Welttag der Freiwilligen, aber auch sonst, an die Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit zu erinnern.

Wir von der CAB sagen: DANKE!

Link: Freiwilligenarbeit bei der CAB

Beitragsbild: Im Rahmen des CAB-Kulturknallers 2019 erkunden blinde und sehbehinderte Kursteilnehmende zusammen mit ihren ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern die Innenstadt von Konstanz. Foto: Roland Gruber

CAB-Kurs Persönlichkeitsentwicklung und Auftrittskompetenz

Der Kurs Auftrittskompetenz (vom 21. bis 24. Februar 2024) geht weit über ein Bewerbungstraining hinaus.

Was kann ich? Was will ich? Wer bin ich? – in den gemeinsamen Tagen geht es darum, anhand erprobter Methoden Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen seiner eigenen Fähigkeiten zu stärken. «Wir werden eine gute Balance zwischen Theorie, Praxis und Erleben finden», sagt Gabi Waber, die Kursleiterin.

Was alles im Kurs Platz hat erfahren Sie im kurzen Interview mit der zertifizierten Business- und Privatcoachin Gabi Waber:

CAB: Gabi, wie ist die Idee für dieses Training entstanden?

Gabi Waber: Im Leben entscheiden oft Kleinigkeiten, ob zum Beispiel ein potentieller Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin sich für oder gegen einen Bewerber oder eine Bewerberin entscheidet. Häufig ist der Grund nicht die fachliche Kompetenz, sondern das Auftreten der Person. Arbeitgeber suchen jemanden, der ein Problem für sie lösen kann. Wer sich entsprechend präsentieren kann, wer sehr genau weiss, welche Stärken er mitbringt und auch weiss, welche Schwächen er hat und diese selbstbewusst vertreten kann, ist eindeutig im Vorteil. Man muss sich im Vorfeld mit den eigenen Stärken und Schwächen beschäftigen und sich klar machen, welche Qualitäten man hat.

Für Blinde und Sehbehinderte kommt ein Aspekt dazu: Sie müssen wissen, welche Aufgaben und Situationen sie mit welchen Hilfsmitteln meistern können. Wenn zum Beispiel ein Arbeitgeber grundsätzlich interessiert ist an einem Bewerber, er aber Hürden sieht, bei denen er nicht weiss, wie er sie lösen kann, muss ein Blinder und Sehbehinderter die Lösung schon parat haben, damit das potentielle Problem gar nicht erst auftritt. Und so geht es mit Situationen im Alltag genauso. Wenn man vorher Lösungen überlegt hat für verschiedene Situationen, bleibt man handlungsfähig.

Mit diesem Seminar möchte ich meine Kompetenzen aus der Arbeit als Coach und Trainerin und meiner Arbeit mit Blinden und Sehbehinderten verbinden. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer einen Weg gibt, man nur die richtige Lösung finden und präsentieren muss.

CAB: Was dürfen die Teilnehmenden erwarten?

Gabi Waber: Hier ein paar Schlagwörter der Themen mit denen wir uns beschäftigen werden: Selbstpräsentation, Soft Skills und Hard Skills, Bewerbungsgespräch, Austausch und Netzwerken. Wir werden durch bewährte Übungen und gegenseitige Reflexion erleben, wie sich eine starke, selbstbewusste Körperhaltung anfühlt, wie man gut auf die interessanten Fragen in Gesprächen antworten kann und wie man einen verbindlichen Eindruck hinterlässt. Wichtig ist mir auch in den gemeinsamen Tagen die Frage zu klären, wie der ideale Arbeitsplatz und Arbeitgeber aussieht. Normalerweise beschäftigt man sich viel damit, ob man als Bewerber zum Unternehmen passt, aber weniger damit, ob der Arbeitgeber zu einem selbst passt.

CAB: Für wen ist der Kurs geeignet?

Gabi Waber: Der Fokus des Kurses liegt auf dem Thema Aufftrittskompetenz, entdecken der eigenen Fähigkeiten, um das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu fördern. Jeder, der ein bisschen mehr Mut, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit brauchen kann, kann (oder sollte) teilnehmen.

Foto: Gabi Waber
Gabi Waber, CAB-Kursleiterin und zertifizierte Business- und Privatcoachin

«Seitdem ich Menschen bei beruflichen Themen unterstütze, habe ich noch keinen Teilnehmenden erlebt, der wirklich Freude am Erstellen der Bewerbungsunterlagen hatte. Nicht das Zusammenstellen der beruflichen Stationen und der jeweiligen Aufgaben, die man erledigt hat, ist das Mühselige daran – sondern das Benennen der eigenen Stärken und Fähigkeiten. Die meisten Teilnehmenden erlebe ich als zu bescheiden. Wenn wir uns im Verlauf des Trainings anhand von gemeisterten Situationen anschauen, welche Fähigkeiten sich entwickelt haben und wie man diese als Alleinstellungsmerkmal und Mehrwert für einen potentiellen Arbeitgeber darstellt, fängt es an, Freude zu machen. Und die Erfolgsquote einen Job zu finden, der wirklich zu einem passt, ist erstaunlich hoch!»
Gabi Waber, zertifizierte Business- und Privatcoachin

Hier geht es zur Kursausschreibung mit Online-Anmelde-Möglichkeit. Sie werden sich in diesem Kurs auch wohl fühlen, wenn Sie nicht stellensuchend sind und ganz generell davon profitieren, Ihre Auftrittskompetenz zu verbessern.

⇒Direkt online zum Kurs anmelden

⇒Und hier gehts zur offiziellen Website der zertifizierte Business- und Privatcoachin Gabi Waber.

⇒Und hier zum Kursleiterinnen-Portrait auf der CAB-Website.

 

Beitragsbild / Symbolbild: Foto von Amy Hirschi auf Unsplash

Die CAB trauert um ihren Vizepräsidenten Franz Fux

Nach einer langen Krankheitszeit mit Auf und Ab ist letzte Nacht Franz Fux im Alter von 71 Jahren verstorben.

Franz Fux hat sich in den letzten Jahrzehnten in der CAB stark und tatkräftig engagiert, mit viel Herzblut. Er war Präsident der Oberwalliser Sektion St. Theodul. Und seit seiner Wahl am 16. Mai 2009 gehörte er auch dem Zentralvorstand der CAB an und unterstützte die CAB-Präsidentin Ruth Häuptli als „ihr“ Vizepräsident, wie sie sich oftmals ausdrückte.

Rudolf Rosenkranz, Geschäftsleiter der CAB, schreibt in einer Mitteilung an Mitarbeitende und Zentralvorstandsmitglieder:

Wir werden Franz und seinen Optimismus nicht vergessen und ihn in ehrendem Andenken bewahren.

Foto: Franz Fux am Telefonieren
Immer in Aktion und Kommunikation: Franz Fux am Telefon

Wir von der CAB sprechen der Familie von Franz, besonders seiner Lebenspartnerin und ihren beiden Söhnen, unser Beileid aus und wünschen allen viel Kraft für die kommenden Tage. Wir sind sehr dankbar für alles, was Franz für die CAB und für das Blindenwesen getan und bewirkt hat.

 

 

 

Beitragsbild / Symbolbild, Foto von Yves Moret auf Unsplash:
Die Kapelle Maria zum Schnee, Wahrzeichen der Bettmeralp, in Franz Fux' Heimatkanton Wallis.