
«Die CAB-Kurse verändern das Leben von blinden und sehbeeinträchtigen Menschen positiv. Diese Wirkung wollen wir messbar machen.», Rudolf Rosenkranz, Geschäftsführer CAB
In der Schweiz bündeln die Organisationen des Blindenwesens ihre Kräfte, um die staatliche Anerkennung ihrer Angebote langfristig zu sichern – auch mit dem Projekt «Wirkungsmessung».
Rudolf Rosenkranz, als Geschäftsführer der CAB befassen Sie sich im Auftrag des gesamten Blindenwesens mit der «Wirkungsmessung in NPO». Worum geht es dabei?
Rudolf Rosenkranz: Im Rahmen meines CAS-Studiengangs an der Uni Basel habe ich mich vertieft mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir im Blindenwesen die Anerkennung unserer Leistungen besser nachweisen können. Um das Thema am Beispiel der CAB aufzuzeigen, haben wir bisher die Subventionsberechtigung unserer Kurse anhand von Teilnehmenden- und Begleitendenzahlen, Zufriedenheitsbefragungen und der Kosten belegt. Mit einer Wirkungsmessung wollen wir nachweisen, was unsere Angebote bei den Teilnehmenden konkret bewirken.
Was bewirken die CAB-Kurse?
Rudolf Rosenkranz: Unsere Kurse haben zum Ziel, dass blinde und sehbeeinträchtigte Menschen nach Abschluss über neues Wissen oder neue Fertigkeiten verfügen, ihre Fähigkeiten gefestigt haben und ihre Meinungsbildung stärken konnten. Diesen Anspruch erfüllen wir mit Bildungsveranstaltungen wie den Milestone-Kursen, Kochkursen, Bewegungsangeboten, der Schreibwerkstatt oder Kreativkursen und vielen mehr. Die Wirkung sollte sich in einer positiven Veränderung im Leben der Kursteilnehmenden äussern. Die Messungen werden wir anhand eines 7-stufigen Wirkungsmodells teils in der eigenen Organisation, teils übergreifend durchführen. Davon versprechen wir uns belegbare Wirkungsnachweise.
Das 7-stufige Wirkungsmodell nach „Phineo Kursbuch Wirkung“, umgesetzt für blinde und seheingeschränkte Lesende (Grafik siehe unten):
Vorbemerkung:
Stufen 1 bis 4: Messung durch jede Organisation in Eigenverantwortung.
Stufen 5 und 6: Messung übergreifend im institutionellen Blindenwesen.
Stufe 1: Aktivitäten finden wie geplant statt.
Stufe 2: Zielgruppen werden erreicht.
Stufe 3: Zielgruppen akzeptieren Angebote.
Stufe 4: Zielgruppen verändern Bewusstsein bzw. Fähigkeiten.
(ab Stufe 4 spricht man von Wirkung.)
Stufe 5: Zielgruppen ändern ihr Handeln.
Stufe 6: Lebenslage der Zielgruppen ändert sich.
Stufe 7: Gesellschaft verändert sich.
Stufenmodell Wirkungsmessung. Quelle: Phineo Kursbuch Wirkung